Kindertagespflege Stadtwaldzwerge

Pädagogischer Schwerpunkt: Bewegungsförderung

Die Eingewöhnung

Mit der Eingewöhnung in der Kindertagespflege beginnt für die Kleinkinder und ihre Eltern, eine neue aufregende Lebensphase. Die Eingewöhnung ist enorm wichtig, denn nur durch eine gelungene Eingewöhnung kann sich das Kind bei mir wohl fühlen und sich gut entwickeln. Deswegen gestallte ich die Eingewöhnung in Anlehnung an das Berliner Modell, dies hat sich schon viele Jahre bewährt. Das Berliner Model unterteilt sich in die 5 folgenden Phasen:

*Kontakt

*Dreitägige Grundphase

*Erster Trennungsversuch

*Stabilisierungsphase

*Die Schlussphase


Dem füge ich noch eine weitere Phase hinzu, die „Schnupperphase“. Die Schnupperphase beginnt nach dem Aufnahme Gespräch, aber schon Wochen vor der dreitägigen Grundphase. 


1. Kontakt

In der 1. Phase findet das Aufnahmegespräch statt. Das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und die Eingewöhnungszeit werden besprochen.


2. Schnupperphase

Während der Schnupperphase dürfen die Eltern mit ihrem Kind, uns zu 5 individuell vereinbarten Terminen, in einem Abstand von etwa drei Wochen besuchen kommen. So haben die Eltern und ihre Kinder schon vor der Eingewöhnung die Möglichkeit mich, wie ich arbeite, die Räumlichkeiten und die anderen Kinder etwas kennenzulernen. Dies hat den Vorteil, dass alle wesentlich entspannter und beruhigter sind, wenn wir in die Grundphase der Eingewöhnung starten.


3. Die dreitägige Grundphase

Im Verlauf der dreitägigen Grundphase, wird das Kind von einer vertrauten Bezugsperson begleitet und kommt morgens am besten immer zur gleichen Zeit in meine Kindertagespflegestelle. Das Kind erkundet in seinem eigenen Tempo die Umgebung und macht sich mit mir und den anderen Kindern langsam vertraut. Die vertraute Bezugsperson hält sich dabei im Hintergrund, ist aber dennoch mit der Aufmerksamkeit beim Kind. Sie dient in dieser Zeit als „sicherer Hafen“. In dieser Zeit versuche ich vorsichtig Kontakt zum dem Kind aufzunehmen, dränge mich allerdings nicht auf. In der dreitägigen Grundphase finden keine Trennungsversuche statt.


3. Erster Trennungsversuch

Am 4. Tag erfolgt der erste Trennungsversuch. Ist der 4. Tag allerdings ein Montag, findet der erste Trennungsversuch erst am 5. Tag statt. Kurze Zeit nachdem die vertraute Bezugsperson mit dem Kind bei mir angekommen ist, verabschiedet sie sich deutlich von dem Kind und verlässt für kurze Zeit den Raum. Die Reaktion des Kindes entscheidet über die weitere Vorgehensweise.



Variante 1:

Das Kind bleibt gelassen oder weint nur kurz und lässt sich schnell von mir trösten, so deutet das auf eine kürzere Eingewöhnungszeit in der Stabilisierungsphase hin. 


Variante 2:

Das Kind protestiert heftig, weint, sucht nach seiner Bezugsperson und lässt sich nicht von mir trösten. Spielt es nicht oder nur ganz oberflächlich ist seine Not und Trauer deutlich zu erkennen, so deutet dies auf eine längere Eingewöhnungszeit in der Stabilisierungsphase hin.


4. Stabilisierungsphase

Variante 1:

Das Kind versucht selbst mit der belastenden Situation der Trennung fertig zu werden. Es läuft nicht gleich beim Erscheinen der Bezugsperson zu ihr, es wehrt sich gegen Körperkontakt und nimmt kaum Blickkontakt auf. Ab dem 5. Tag kann die Trennungszeit langsam verlängert werden. In dieser Zeit übernehme ich die Versorgung des Kindes und biete ihm verschiedene Spielmöglichkeiten an. Die Bezugsperson sollte aber dennoch telefonisch erreichbar sein, so dass sie im Krisenfall wieder schnell beim Kind sein kann.


 Variante 2:

Die vertraute Bezugsperson bleibt noch als sicherer Hafen bei mir Zuhause.

Ab dem 5.-6. Tag versuche ich immer mehr die Versorgung des Kindes zu übernehmen und biete ihm Spielmöglichkeiten an. Die Bezugsperson hilft nur noch, wenn das Kind nicht auf mich reagiert. Der nächste Trennungsversuch, findet frühestens ab dem 7. Tag statt. Die Reaktion des Kindes entscheidet über die weitere Vorgehensweise. Die Eingewöhnung ist erst dann abgeschlossen, wenn ich vom Kind als „sichere Basis“ akzeptiert werde. Und es sich von mir trösten lässt.


5. Die Schlussphase

Die vertraute Bezugsperson bringt das Kind zur vereinbarten Zeit und verabschiedet sich deutlich und zeitnah nach der Ankunft von dem Kind. Die Bezugsperson, sollte aber jederzeit telefonisch erreichbar sein, um das Kind nicht zu überfordern, falls es sich nicht beruhigen lässt. Die Eingewöhnung ist dann abgeschlossen, wenn das Kind zwar gegebenenfalls bei der Verabschiedung protestiert, aber es sich schnell von mir Trösten lässt, wieder spielt und Interesse an der Umgebung zeigt.